Abfahrtsski in und um Nowosibirsk

Skifahren in Sibirien klingt natürlich logisch – Schnee gibt es genug, der Winter ist lang. Nur es fehlen die Berge! Dementsprechend sind Abfahrts­pis­ten rund um Nowosibirsk selten alpin.  

Direkt im Stadtgebiet

Am bekanntesten ist der Snow­board-Park "Gorski" direkt neben der Metro-Brücke. Die fünf Trassen sind extrem kurz, aber sehr vielfältig – sogar eine Halfpipe und eine kleine Schanze sind vorhanden. Der Hang ist beleuch­tet, die drei Schlepplifte arbeiten bis 21 Uhr. Bezahlt wird pro Stunde, je länger man bleibt, desto günstiger. Ein Ski- und Snowboardverleih sind vor­han­den. www.gorskaya.sib.ru

Der Komplex "Albatros" befindet sich in der Nähe des Pädagogischen Ins­tituts am Rand eines Parks – eben­so gut erreichbar mit Bussen. Die einzige Abfahrt ist etwas länger als im Park "Gorski". Der Lift ist ein spezieller, eigenwilliger Schlepplift, aber gut ge­eig­net für Anfänger! Die Bezahlung er­folgt pro Stunde oder Tag. Der gut ge­pfleg­te Hang ist bis 22 Uhr beleuchtet. Der Verleih hat nur Ski.

Der Komplex "Inja" liegt 600 Meter von der Bus-Endstation "Kljutsch-Kam­yschenskoje Plato" entfernt. For­mell vier, faktisch drei Abfahrten wer­den mit zwei Schleppliften bedient. Der Hang ist der längste der Stadt, liegt aber an einem Südhang – der Schnee taut sehr früh. Bezahlt man pro Abfahrt, wird es teuer. Skipässe sind nicht jedes Jahr im Angebot. www.inia.ru

Am Stadtrand

Zehn Kilometer von Akadem­goro­dok entfernt befindet sich der Komplex "Kljutschi", zu erreichen mit dem Auto oder Taxi. Zwei langsame Schlepp­lifte bedienen drei verschiedene Abfahrten. Bezahlt wird pro Abfahrt. Ein Ski- und Snowboardverleih ist vorhanden. Da­neben gibt es etliche andere Angebote: Langlaufloipen, ein Hang zum Rut­schen mit Reifen, ein Schießstand, Schnee­mobile, Eisbahn, Übernach­tungs­möglichkeiten und eine Sauna. kluchi.neokom.ru

Direkt gegenüber befindet sich der Skilift "Mountain", ein einzelner Hang mittlerer Schwierigkeit. Die Trasse ist nicht besonders gut gepflegt. Bezahlt wird pro Stunde, es gibt einen Verleih und eine Eisbahn.
Der Abfahrtshang von "Kolzowo" befindet sich an der Endstation der Busse in diesen Vorort. Der künstliche Berg bietet eine nicht besonders lange Trasse, vom Service her ähnlich wie bei "Albatros". Der Schlepplift arbeitet bis 18 Uhr, der Hang ist beleuchtet. Die Zahlung erfolgt pro Stunde, für Gäste aus Kolzowo gibt es Rabatt.

Nahe der Elektrischka-Station "Du­bra­wa" befinden sich mehrere Ski­clubs mit eigenen Hängen. Diese ste­hen nur Clubmitgliedern offen und wer­den ma­nu­ell präpariert. Die At­mos­phä­re auf den Abfahrten und in den an­ge­schlos­­­senen Saunen soll sehr familiär sein, die Hänge sind zudem teilweise auch an­spruchsvoll. Alle Lifte sind für An­hän­ger schwierig nutzbare Anlagen mit Ha­ken zum selbst Einklinken. 

Im Nowosibirsker Gebiet

140 Kilometer entfernt von Nowo­si­birsk ist der Komplex "Nowososedo­wo". Während man rund um die Stadt ma­ximal 30 bis 70 Meter Höhenunter­schied findet, sind es auf den etwa sie­ben Trassen hier bis zu 220 Meter. Lei­der sind nicht immer alle drei Schlepp­lifte in Betrieb, dafür sind die Abfahrten gut gepflegt und teilweise beleuchtet. Man kann pro Abfahrt, Stunde oder Tag bezahlen. Der Verleih hat eine gute Aus­wahl an Ski und Snowboards, auch ei­ge­ne Ski kann man dort schleifen las­sen. Schlafen kann man in privaten Unterkünften im Dorf. Am Wochenende gibt es einen Bustransfer ab Nowo­si­birsk. www.novososedovo.ru

Die direkte Konkurrenz ist der nahe Komp­lex "Jurmanka". Fünf verschie­de­ne, zum Teil beleuchtete Trassen mit bis zu 150 Meter Höhenunterschied wer­den durch einen Schlepp- und ei­nen Sessellift bedient. Neben einem Ski- und Snowboard-Verleih gibt es eine Eisbahn und einen Hotelkomplex. In den Vorjahren gab es täglich Busse ab Nowosibirsk. www.jurmanka.fis.ru

Der wohl beste Komplex ist im Moment "Tanai", 165 Kilometer von Nowosibirsk entfernt. Der Hang ist noch länger als in "Nowososedowo", zwei Schlepplifte und ein viersitziger Sessellift mit gewärmten Sitzen beför­dern die Gäste. Die Abfahrten sind gut gepflegt, breit und natürlich be­leuch­tet – man merkt, dass es hier große Pläne gibt. Zum Komplex gehört ein Hotel, so­gar ein Kletterpark ist geplant. Bezahlt wird pro Abfahrt oder Tag – dabei ist aber leider auch alles teurer als an­ders­wo! www.natanay.ru


Wesentlich kleiner fällt der Komplex "Gor­ny", 80 Kilometer von Nowosi­birsk ent­fernt, aus. Hier gibt es zwei be­leuch­tete Abfahrten (ähnlich "Jurman­ka") an einem Schlepplift. Künstlichen Schnee gibt es – im Gegensatz zu den meisten anderen Anlagen – nicht. Bezahlt wird pro Abfahrt – dies macht es so unattraktiv teuer, dass man lieber gleich in der Stadt bleiben sollte.

Der Komplex "Pichtowy Greben" (Fichtenkamm) ist 126 Kilometer von der Stadt entfernt. Der Berg ist zwar der höchste von allen, aber die Abfahrt eher gemütlich und am Ende so flach, dass Anfänger Probleme bekommen. Gezahlt wird pro Stunde, der Preis ist günstig. Neben dem Skilift, welcher bis zu einer Temperatur von -26 °C arbeitet stehen den Besuchern folgende Möglichkeiten des Zeitvertreibes zur Verfügung: Banja, Grill- und Feuerplätz, Pferdeschlittentouren sowie Abfahrten auf ausgedienten LKW-Reifen. Vor Ort kann alles per Kreditkarte bezahlt werden. DIe Zimmer sind sauber und das Essen im Cafe auch recht gut. Abschließend lässt sich sagen, dass die Preise recht günstig sind.  pihtovy-greben.com/index.php

Weiter weg, aber gut

Die zwei wirklich alpinen Skigebiete sind so weit weg, dass man mindestens ein Wochenende einplanen muss. So­wohl Scheregesch im Gebirge Gor­naja Schorija als auch Krasnojarsk mit den Bergen direkt hinter der Stadt sind beide mit dem Zug erreichbar – nach Scheregesch wird sogar ein spezieller Hotelzug "Simnjaja Skaska" (Winter­märchen) über das Wochenende an­ge­boten. Beide Skigebiete bieten Hö­hen­unterschiede von 600 bis 800 Meter und jeweils mehrere hochmoderne Ses­sel­lifte. Von der Schneequalität können die Alpen nur träumen. Tagespässe sind im Angebot und teilweise auch günstiger als beispielsweise in "Tanai" – bei deutlich mehr Fahrspaß!

Abzuraten ist vom Kurort Belo­ku­ri­cha im Altai – die Skianlagen sind im Ver­gleich kläglich und allenfalls die son­stigen Angebote der Sanatorien glei­chen dies etwas aus.